Montag, 19. Juli 2010

Taxi, Taxi

Damaszener Taxi

Jaja, das Taxi Fahren. Eine einfache und praktische Sache, aber dann doch auch wieder so voller Tücken...

Taxis gibt es in Damaskus wie Sand am Meer, ein Tourist sagte mir einmal, dies sei wohl die "Stadt der gelben Autos". Taxi fahren ist in Damaskus eine alltägliche Methode der Fortbewegung. Und es könnte ganz einfach sein: einsteigen (ich natürlich hinten, sonst könnte ich mir auch gleich "billig und willig" auf die Stirn tätowieren), Fahrtziel nennen, am Ziel den angezeigten Fahrpreis nennen, aussteigen. Aber zwischen dem Ein- und dem Aussteigen liegen eine Menge manchmal lustiger, sehr oft sehr ärgerlicher, selten sehr unschöner Erfahrungen. Eine davon sei hier erzählt, es könnte im Laufe der Zeit eine Serie daraus entstehen.

Eine Geschichte aus der Zeit, als ich noch ganz frisch hier war und mich mehr schlecht als recht verständigen konnte ist mehr erfreulich als ärgerlich. Ich möchte zu meiner Botschaft, dummerweise weiß ich aber weder, wo genau diese sich befindet, noch, was "Botschaft" auf Arabisch heißt (safaara). Also fasele ich etwas von "Deutsch", "diplomatisch" und dem Stadtteil, in dem ich dieses Ziel vermute. Außerdem zeige ich auf die Adresse der Botschaft in meinem Reiseführer. Vermutlich hat der Taxifahrer keinen Schimmer, was ich eigentlich von ihm will, aber die Dollar-Zeichen funkeln förmlich in seinen Augen. So lässt er das Taxameter aus, nennt er mir einen Preis, der - wie ich nun weiß - locker das doppelt- bis dreifache eines angemessenen Preises beträgt und kutschiert mich zunächst mal in den von mir genannten Stadtteil. Da stehen wir nun und haben beide keinen blassen Schimmer von irgendwas. Erfreulicherweise möchte dieses Exemplar der Gattung Taxifahrer für seine fürstliche Bezahlung tatsächlich eine Leistung erbringen, und so fangen wir an, uns durchzufragen. Es wird eine Odyssee. Doch schließlich, nach einem dutzend ahnungslos blickender Gesichter, oh Wunder, in einem kleinen Büro, in dem lauter ältere Herren sitzen und Tee trinken und ich mich so als einzige, noch dazu planlos herumstehende, Frau überhaupt nicht wohl fühle, haben wir Erfolg. Einer der Herren kapiert, was ich möchte, und weiß sogar, wo das ist!

Der Preis erhöhte sich dann - natürlich - noch einmal, mein Fahrer war sicher mehr als glücklich und konnte von dem Geld hoffentlich ein paar Reparaturen an seinem stets seltsam scheppernden Wägelchen vornehmen. Verdient hat er sein Geld sich allemal, schließlich bin ich an meinem Ziel angekommen (nicht selbstverständlich!), musste keine dumme Anmache ertragen (absolut nicht selbstverständlich, davon ein andermal mehr), und wer sich so doof anstellt wie ich an diesem Tag, hatte es auch nicht besser verdient :).

Taxi, Taxi VII
Taxi, Taxi VI
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Taxi, Taxi IV
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