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Später dann beim Trauben-Kauf: "Madame oder ledig?" Ich weise auf meinen Ring. "Amerikanerin?" - "Nein, Deutsche. Aber mein Mann ist Syrer." Ein Satz, wie eine Lanze vor mir hergetragen, dessen Metaebene dem syrischen Mann zuflüstert 'Das ist eine ehrbare Frau, Finger weg'. Zudem macht er mich auch irgendwie syrisch, wie auch dieser Obstverkäufer mir nun wieder bestätigt: "Na dann sind sie auch Syrerin!" Tolle Sache :)
Schließlich noch zum Alban wa-Ajban (in etwa: Milch- und Käsehändler, gibt aber mehr als nur das dort). Der Mann dort ist einer der überraschend netten Sorte, er kennt meinen Mann, das hilft vielleicht, dumme Sprüche zu vermeiden. Aber er denkt auch mit. Mein mittelprächtiges Arabisch reicht meist zum Einkaufen, aber wenn irgendwas unklar ist, finden wir zusammen raus, was ich meine. Er geht auch immer auf Nummer sicher, dass ich das richtige bekomme. Wenn ich zum Beispiel "Laban" haben will (Joghurt), fragt er zweimal nach, um sicherzugehen, dass ich nicht vielleicht "Labneh" (Quark?) meine. Und soweit ich das überblicken kann, hat er mich auch noch nie beim Preis beschissen, was schon als echte Sensation durchgehen kann.
Nach dem Einkaufen gab es dann mittags einen Hühnernudeltopf, zugleich magenfreundlich (für mich) und gut bei Erkältung (für's Männe).