Freitag, 15. Oktober 2010

Spaß mit Keywords II

15 Oct..........00:09:42..........www.google.de...........wie hält man sich bei happy wheels am seil fest

Spaß mit Keywords IV
Spaß mit Keywords III
Spaß mit Keywords

Und weg war er II

Jetzt ist er wieder aufgetaucht, der deutsche und unfreiwillig auch syrische Anwalt Ismail Abdi, in einem Gefängnis nahe Damaskus. Verwandte und die NGO KurdWatch haben ihn dort aufgestöbert, die Bundesregierung hat keine Informationen bekommen, da Syrien den Mann ja als Syrer betrachtet, nicht als Deutschen. Dem Mann soll nun der Prozess gemacht werden wegen "Falschaussage im Ausland". Seine Funktion als Vorsitzender der deutschen Zweigstelle des »Komitees zur Verteidigung der demokratischen Freiheiten und der Menschenrechte in Syrien« hat bestimmt üüüberhaupt nichts damit zu tun...

Und weg war er

Ungewöhnlich?

Ein ungewöhnlicher Anblick, der sich mir da beim Überqueren der Straße bietet: eine Frau überquert die Straße in entgegengesetzter Richtung, kommt mir also entgegen. Was ist ungewöhnlich an ihr? Nun, sie trägt Militärdress und mir als Uneingeweihtem macht die mit zahlreichen Abzeichen behängte Schulter den Eindruck, als sei die Dame in der Hierarchie nicht ganz unten angesiedelt. Ich hätte so spontan die Möglichkeit einer weiblichen Militärkarriere in Syrien eher gering eingeschätzt. Jetzt bleibt die Frage zu recherchieren: ist sie tatsächlich gering und diese Frau war eben die Ausnahme? Oder sind Frauen im Militär hier Normalität?

Eine kurze Recherche ergibt: ganz ungewöhnlich scheint es nicht zu sein, das Forward Magazine (das sich aber schon in der Selbstdarstellung als Jubelblatt zu erkennen gibt), schreibt:

In Syria, women were recruited into the military. At one time, there was a parachuting corps composed entirely of women. The secular and socialist-modernist thrust of the Baath cut against Arab and Islamic tradition and, in so doing, maintained a public posture of “open doors” for women in government, in universities, and in the workplace.
Quelle: Forward Magazine, "Why Syrian Women are so important" by Scott C. Davis

Laut Daad Moussa nahmen Frauen in allen syrischen Revolten und Kämpfen eine bedeutende Rolle ein.1 Einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat die erste Frau im Rang eines "Captain" oder "Honorary General", Nazek al-Abed (hier mit Bild), die 1920 in der Schlacht von Maysaloon kämpfte.

Zur aktuellen Situation konnte ich leider nichts finden, aber meine Begegnung spricht zumindest dafür, dass es weiterhin Frauen in der syrischen Armee gibt, wenn damit auch noch keine quantitative Aussage getroffen ist.

1Daad Moussa, "Syrian Women and Civil Society", S.4; Beitrag zum Fafo-Seminar "Women's Position in Syrian Society"

Mengenproblematik

Da gibt es noch etwas, das im Hinblick auf den täglichen Einkauf zu beachten ist: die Mengenproblematik. Syrer sind ja Familienmenschen, unter fünf Leute pro Haushalt kann man da kaum erwarten. Eher mehr. Wenn die jetzt für ihr Mittagessen einkaufen, kaufen die natürlich immer gleich ein paar Kilo Kartoffeln. Soviel brauchen wir aber nicht, und soviel braucht ein Singlehaushalt - ich verwette so einiges darauf, dass es dieses Wort so im Arabischen gar nicht gibt - schon gar nicht. Vor einiger Zeit wollte ich mal eine einzelne Zitrone haben. Der Verkäufer lachte und schenkte sie mir. Dann wollte ich vier Tomaten. Der Verkäufer guckte irritiert und schon hatte ich ein Kilo in der Hand. Hundert Gramm Oliven habe ich zwar bekommen, aber auch das wurde wohl für komisch befunden. Ich habe gelernt und weiß jetzt, dass man Obst und Gemüse nicht nach Stückzahl kauft, sondern nach Kilo, und unter einem halben Kilo braucht man da gar nicht erst anzufangen. Außer natürlich man will stets die eine Zitrone und eine Zwiebel geschenkt bekommen ;). Bei all den Krautbündeln ist es auch schwierig, denn wenn drei Bund Petersilie zehn Pfund kosten, und das kleinste gängige Geldstück fünf Pfund ist, wie kauft man dann ein Bund? Natürlich kann man bei dem Preis auch die drei Bund nehmen, aber dann kann man zweieinhalb davon entsorgen, und Essen wegwerfen gehört sich doch nicht.

Immerhin sind wir jetzt schon ein Zweipersonenhaushalt, und mein Mann erzählte lachend beim Alban wa-Ajban, bei dem er regelmäßig einkaufte, dass die Einhundertgrammkäse-Zeit nun endlich vorbei sei. Richtig, jetzt hat die Zweihundertgrammkäse-Zeit angefangen. Und das ist vermutlich nicht wesentlich weniger seltsam als zuvor.

Das Wort zum Freitag (15.10.)

I shook hands with a friendly Arab. I still have my right arm to prove it.
Spike Milligan

via Brainy Quote

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