Müsli-Parade
1. Warum bist Du Blogger geworden?
Ich lebe seit einer Weile in Syrien, werde aber auch wieder nach Deutschland zurückkehren, so dass ich mich nicht um einen syrischen Pass oder eine Arbeitserlaubnis bemühen werde. Das heißt wiederum, dass ich hier im Moment nicht besonders viel zu tun habe. Nicht besonders viel zu tun zu haben bin ich aber kaum gewohnt, also habe ich mir gedacht, ich könnte mich ja damit beschäftigen, all die interessanten, lustigen, traurigen, irgendwie erwähnenswerten Erlebnisse und alles, was mir so am Herzen liegt, aufzuschreiben. Und siehe da, schon habe ich was zu tun :)
2. Was bedeutet es Dir ein Blogger zu sein?
Wie schon in Frage 1 angedeutet: vorrangig Beschäftigungstherapie. Wenn mir manchmal die Existenz in der Fremde im Allgemeinen oder ein blödes Erlebnis im Speziellen auf der Seele lasten, ist es auch noch meine eigene Psychotherapie, denn niedergeschrieben sieht die Welt für mich oft schon weniger dramatisch aus und eine blöde Situation wird, schriftlich ins Lächerliche gezogen, nur noch halb so wild und beschmunzelnswert. Wie bei den meisten Bloggern steckt bestimmt schließlich auch ein bisschen ein narzisstisches Mitteilungsbedürfnis dahinter, dass durch ansteigende Klickzahlen und positive Kommentare Befriedigung erfährt.
3. Was möchtest Du anderen mit deinem Blog mitteilen?
Ich teile hier vorrangig meinen Alltag mit, also eigentlich meistens nichts spektakuläres. Trotzdem lesen ein paar Leute gerne mit, denn ein syrischer Alltag unterscheidet sich doch hier und da von einem deutschen Alltag. Das Leben in einem anderen Land, die damit verbundenen kulturellen Unterschiede im großen wie im kleinen, allerhand Erlebnisse, dazu touristische Ansichten etc. Für Leute, die selbst planen, nach Syrien zu gehen, zumindest für eine Weile, oder solche die schon hier sind oder schonmal hier waren, könnten interessante oder gar nützliche Sachen dabei sein, auch Wiedererkennungseffekte. Eigentlich habe ich aber keine Mitteilungs-Agenda, ich schreibe, wonach mir gerade ist (mit einigen Abstrichen bei heiklen Thematiken...), interessanter wäre doch die Frage, warum jemand das eigentlich liest.
4.Welche Blogsoftware nutzt Du und warum genau diese?
Ich habe mich nach Konsultation einiger Kommentare und "Best Of"-Listen für twoday.net entschieden, und bin soweit ganz zufrieden. Alles ist recht einfach zu bedienen mit ein paar rudimentären HTML-Kenntnissen. Ein paar mehr Features wären toll, aber für umsonst kann ich mich nicht beklagen. Das oft gehörte "Wordpress" ist bestimmt eine gute Alternative, aber so tief möchte ich mich vorerst nicht in die Materie reinknieen.
5. Wie wird die Bloggerwelt deiner Meinung nach in 5 Jahren aussehen?
Gelassener. Weniger Selbstbestätigung heischend. Von den analogen Medien weniger verteufelt. Halt ein ganz normaler Teil der Medienwelt, der weder der Menschheit das Paradies bringt, noch sie dem Untergang zuführt. Wie so ziemlich alles nach einer gewissen Zeit der Existenz stärker kommerzialisiert. Ob das schon in fünf Jahren gilt oder erst später, sei dahingestellt. So genau ist mein Kaffeesatz da leider nicht.
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