Donnerstag, 12. August 2010

Rafik Schami - Damaskus. Der Geschmack einer Stadt

Den Eröffnungstanz vollführt dieses Buch von Rafik Schami und Marie Fadel:

Damaskus. Der Geschmack einer Stadt.

Dieses Buch hat eine etwas ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. Die zugrunde liegende Idee ist ein Spaziergang durch die Damaszener Altstadt und ihre Historie, gepaart mit Geschichten aus dem Leben ihrer Bewohner und einem Blick in ihre Kochtöpfe. Aber wie lässt sich das bewerkstelligen, lebt der Autor doch im deutschen Exil und wird so bald wohl keinen Fuß auf syrischen Boden setzen können? Im Gespräch mit seiner Schwester Marie hat sie die Lösung parat: sie macht den Spaziergang, hört den Geschichten der Leute zu, schwatzt ihnen ihre Geheimrezepte ab und erzählt all das ihrem Bruder am Telefon, der es dann nur noch aufzuschreiben braucht.

Ein ungewöhnlicher Ansatz, aber einer mit Erfolg. Das Buch liest sich fantastisch. Man wird mitgenommen in diesen kleinen Kosmos aus Geschichte und Geschichten, aus Gerüchen und Geschmäckern. Der vertraute Ton zwischen Bruder und Schwester ("Erinnerst du dich noch...?") gibt den Geschichten ein ganz besonders persönliches Flair. Man sollte es unbedingt lesen, bevor man selbst das erste Mal durch die Altstadt spaziert, man sieht sie dann gleich mit ganz anderen Augen. Man fragt sich, welche der geschilderten Personen oder Familien wohl in welchem Haus gewohnt hat oder auch immer noch wohnt. Die Lebensgeschichten und Charaktere werden eindrücklich und mit viel Herz beschrieben, so dass man viele der Personen am liebsten selbst treffen würde.

Zu alledem kommt noch die Ansammlung von Rezepten, wie sie originaler vermutlich nicht sein könnten. Ein absolut empfehlenswertes Buch!

5 Sterne

Die Hälfte der Bücher

Ich mach heute mal eine neue Kategorie auf und stelle Bücher vor, die ich gelesen habe, Sachbücher und Romane denen man irgendeine Verbindung zu Syrien oder allgemein zur arabischen Welt unterstellen kann. Bevor es aber mit dem ersten Buch losgeht, hier noch ein Schnappschuss aus einem Damaszener Buchladen:

Schild im Buchladen

"Die Hälfte der Bücher, die geschrieben werden, werden nicht verbreitet.
Die Hälfte der Bücher, die verbreitet werden, werden nicht gedruckt.
Die Hälfte der Bücher, die gedruckt werden, werden nicht gelesen.
Die Hälfte der Bücher, die gelesen werden, werden nicht verstanden.
Die Hälfte der Bücher, die verstanden werden, werden falsch verstanden."

Aus alt mach neu

Vor ein paar Tagen stolperte ich über ein 25 SP - Stück und überlegte mir noch, ob ich es hier aufschreiben sollte. Es ist nämlich ein nicht mehr ganz aktuelles Geldstück, auf dessen einer Seite noch das Konterfei des Hafiz al-Assad prangt. Ob man die sporadische Modernisierung unter Bashad auch daran sehen kann, dass auf den neueren Geldstücken der Wert der Münze auch in "unseren" Zahlen eingeprägt ist?

Aber eigentlich hatte ich das schon wieder vergessen, bis ich schon wieder ungewohntes Geld in den Fingern hielt. Gerade erst ein ausgelaufenes Modell entdeckt, laufen nun auch die aktuellen Designs aus. Es gibt neue Scheine! Einen Zweihunderter und einen Fünfziger hatte ich schon in den Händen und finde sie super. Das Format kleiner, das Papier fester, und ein paar hübsche neue Bilder. Mal schauen, wie die anderen so aussehen und ob es auch neue Münzen gibt. Falls ich mal alle neuen und alten zusammen bekomme, gibt es dazu dann auch ein Bild.

Ramadan

!رمضان كريم لكلكم المسليمين

Gestern hat der muslimische Fastenmonat Ramadan begonnen. Man kann sich zum Beispiel hier oder hier über die Hintergründe informieren.

Da ich in einem christlichen Viertel wohne, bekomme ich hier nicht ganz so viel vom Ramadan mit, aber in den nächsten Tagen werde ich nach Einbruch der Dunkelheit sicherlich unterwegs sein, um das Treiben in den Straßen zu beobachten (und vielleicht ein paar schöne Bilder für euch zu ergattern..). Neben zahlreichen Händlern, die Leckereien für die nächtliche Essenszeit verkaufen, soll es auch so etwas wie öffentliche Büfetts geben, die von reichen Muslimen spendiert werden, und an denen sich jeder bedienen darf. Hausfassaden werden geschmückt von Lichterketten, die den Schriftzug "Ramadan Karim" (heiliger Ramadan) tragen. Lichterketten sind in Syrien stets beliebt, und im Ramadan wird es dementsprechend noch bunter. Des Nachts, so gegen vier Uhr, zieht ein Musahharati durch die Straßen, trommelt und singt, um die Leute vor der Morgendämmerung zu wecken. Verschlafen wäre in diesem Monat schließlich fatal, müsste man doch ohne Frühstück den ganzen Tag überstehen. Nicht zu essen, das kann ich mir ja auch noch vorstellen, wenn man nachts entsprechend Vorrat im Magen schafft. Aber nichts trinken? Bei dieser Hitze? Ich hoffe, dass das nicht zu zahlreichen Kreislaufzusammenbrüchen führen wird...

Ramadan III
Ramadan II

Watching The Wheels

... in Damaskus

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