Yasmina Khadra - Die Schuld des Tages an die Nacht
Die Schuld des Tages an die Nacht
In diesem Buch geht es um einen algerischen Jungen, der, einem ärmlichen und geradezu vom Unglück verfolgten Elternhaus entstammend, bei einem reichen Onkel unterkommt und von da an europäisch geprägt aufwächst. Wir verfolgen sein Erwachsenwerden, sein hin-und hergerissenes Verhältnis zu seinem Vater, seiner Familie und seinem Land, wir erfahren von den Erlebnissen, die ihn "zum Mann machen" und betrachten kopfschüttelnd die daraus erwachsenden moralischen Fallstricke, die ihn sein Leben lang verfolgen werden. Freundschaften entstehen und zerbrechen, der Krieg fordert schwerwiegende Entscheidungen. Irgendwie manövriert sich Younes/Jonas durch dieses Leben hindurch, auch ohne viele Entscheidungen zu treffen, seine Entscheidungsunfähigkeit hat mich manchmal ganz kirre gemacht, ich wollte ihm zurufen: "Für was auch immer, Junge, aber entscheide dich, und lebe mit den Konsequenzen!"
Die Sprache des Romans ist großartig zu lesen, ich wäre von alleine nie darauf gekommen, dass ein Mann dieses poetische Buch geschrieben hat... Die Geschichte hat manchmal Längen und der Hauptcharakter ist wie gesagt manchmal etwas nervenaufreibend, doch alles in allem ist es ein sehr schöner Roman über die verschlungenen Pfade des Lebens vor dem Hintergrund der algerischen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
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